Silberminen

Die Silbermine von Le Fournel ist auf jeden Fall einen Besuch wert.

Das Silberbergwerk von Le Fournel und sein Bergwerksmuseum

Das Vorkommen von Galenit im Fournel-Tal wurde im insbesondere im Mittelalter (10.–13. Jh.) berichtet, wo das Gestein in großem Umfang abgebaut worden war. Mit der Technik des Feuersetzens wurde das Werk tagsüber bis auf 100 Meter abgesenkt. Das gewonnene Silber kam den Geldtalerpressen der Erzdiözese von Embrun, Cezana und Grenoble zugute.

Während der industriellen Revolution zwischen 1785 und 1908 wechselten sich dann mehrere Bergbauunternehmen gegenseitig ab, um den Abbau des Erzes bis in 300 Meter Tiefe fortzuführen. Am Fuße der Fournel-Schlucht wurde eine Fabrik errichtet und bis zu 500 Menschen waren im Bergbau beschäftigt.

Seit 1992 finden auf dem Gelände archäologische Ausgrabungen und freiwillige Workcamps zur Wiederherstellung dieses Industrieerbes statt. Heute ist es auch der Öffentlichkeit zugänglich.

Die Silberminen von Le Fournel (10.–13. Jh.)

Das quarzhaltige Gestein des Fournel-Tals enthält einen großes Blei- und Silberanteil. Es gibt mehrere Adern in den felsigen Steilhängen, die charakteristisch für die Stadt L'Argentière-la Bessée sind. Sie verlaufen bis an den Grund tiefer Schluchten einer alten Gletscherschleuse. Das Gestein wurde bereits im Mittelalter abgebaut und sein Abbau dann während der industriellen Revolution im 19. Jahrhundert intensiv weiterbetrieben. Die Mine wurde 1908 geschlossen und anschließend geriet das Gelände in Vergessenheit.

Seit 1991 wird in Zusammenarbeit mit dem Nationalpark der Écrins eine multidisziplinäre Studie an der Bergbaustätte durchgeführt, die Geologen, Archäologen, Geographen, Sedimentologen, Historiker beteiligt.

Studien haben gezeigt, dass der Sektor Le Fournel ein bergbauliches Erbe darstellt, dessen Überreste sich einer einzigartigen Qualität und Originalität rühmen dürfen:

  • eine fruchtbringender Abbau in mehreren Phasen von Silber und Blei (Galenit-Ader)
  • eine unterirdische Extraktion im Mittelalter (10.– 13. Jh.)
  • eine umfangreicher Abbau im 19. Jahrhundert (Netz von mehr als 20 km an unterirdischen Gängen)
  • die Überreste einer mechanischen Aufbereitungsanlage an der Oberfläche
  • die unterirdischen Überreste von Gesteinsabbaumaschinen (Hydraulikpumpen, -winden)

Eine Untersuchung der Archive zeigt, dass die Mine von L’Argentière-la Bessée im 19. Jahrhundert die größte und am besten organisierte Mine im Departement Hautes-Alpes war. Trotz der geringen Größe ihrer Lagerstätten ist sie auf internationaler Ebene für die Qualität ihrer Erze und die Einführung neuer Techniken (englische oder germanische) bekannt, die sie qualitativ effizienter machen als einige der führenden Minen des Landes.

Der am Fuße der Fournel-Schluchten gelegene Betrieb ist ein Bergbaubetrieb, wie er im Buche steht: Haus des Direktors, Schmiede, Lager, Werkstätten für die mechanische Aufbereitung des Erzes ...

Die Hochbauten haben stark gelitten, aber die verschütteten Überreste wurden unversehrt ausgegraben: Radgruben, Wasserzuführungskanäle, Pflasterung, Steintrichter, Waschbecken und -kanäle, Maschinengestelle mit Füllung aus sterilem Sand und aufgegebenem Erz. Die außergewöhnlichsten Konstruktionen sind die Holztische für die Reinigung des feinsten Sandes.

Die Stätte von Le Fournel verfügt über einen guten archäologischen Zustand der industriellen Überreste und Bergbauruinen aus der Zeit der industriellen Revolution. Sie stellt auch eine bemerkenswerte Fallstudie in Bezug auf die physische Umgebung und ihre turbulente Geschichte dar.

Die Besichtigung unter Tage zeigt eindrucksvoll, wie die Organisation der mittelalterlichen Arbeit (Abbau durch Feuersetzen, Lüftungsstollen, Entwässerungsstollen) organisiert war und wie schwierig die Arbeit in diesen Stollen im Mittelalter war. Die Ähnlichkeiten zum modernen Abbau (im 19. Jahrhundert) sind ebenso bemerkenswert (Maschinenraum mit Resten von hydraulischen Maschinen).

Neben dem archäologischen Interesse und der technischen Entwicklungsgeschichte zeichnet sich das Bergwerk dadurch aus, dass es einen ausgezeichneten Ort für angewandte Geologie darstellt: Beobachtung der Ader an Ort und Stelle und Erklärungen zu ihrer Entstehung (hydrothermale Ader, Spuren von Rippelmarken) und zu den Wandlungen, die sie während der alpinen Erhebungen erfahren hat (Brüche, Änderungen der Neigung).

Diese komplexe Geologie hatte sichtlichen Einfluss auf den Betrieb, der während der geführten Besichtigungen erläutert wird.

Geführte Besichtigung 

Abfahrt mit Privatfahrzeug vom Musée de la mine (Bergwerksmuseum) (Château Saint-Jean) und Shuttle-Service bei bestimmten Besuchen im Sommer; Abstieg zu Fuß bis zum Grund der Schluchten; Überreste der Fabrik aus dem 19. Jahrhundert; unterirdische Route in den modernen Werken – Gallery de Rebaisse, Maschinenraum – Altes Werk (mittelalterlicher Teil).

  • „Entdeckung“: abschnittsweise und schnell (350 m unterirdische Strecke) Kommentare nur unter Tage. Dauer 75 min davon 30 min im Inneren der Mine
  • „Klassisch“: Komplette Mine (600 m unterirdische Strecke) Dauer 2 Std. davon 1 Std. unter Tage. Für Familien.
  • Für Gruppen ganzjährig mit Reservierung (außer bei Schneefall)
  • Für Einzelbesucher: von April bis Oktober, erkundigen Sie sich nach den Tagen und Zeiten, Reservierung notwendig.
  • Mai und Juni: Besichtigungen auf Reservierung um 09:30 Uhr und um 14:00 Uhr
  • In der Hauptsaison jeden Tag: Besichtigungen zwischen 9:00 und 17:00 Uhr.

Reservierung empfohlen

*Besuchen Sie die Silberminen von April bis Oktober, je nach Schneefall.

Bergwerksmuseum 

Ergänzend zur geführten Besichtigung, Ausstellung über die Ergebnisse historischer und archäologischer Forschungen, 15-minütiges Video, Wechselausstellungen. Museum ganzjährig geöffnet (für Gruppen nach Reservierung). Vom 1. Juni bis 31. August täglich geöffnet.

Wichtige Informationen 

Besichtigung der Silbermine ab 5 Jahren, nicht empfohlen für Besucher mit Gesundheitsproblemen (Fußweg für den Zugang zur Silbermine: 10–15 Minuten). Festes Schuhwerk und angepasste Kleidung empfohlen (Temperatur in der Silbermine: 12 °C). Gruppengröße unter Tage bis maximal 19 Personen.

Tarife und Besuchsvoraussetzungen

Jedes Jahr im Sommer „Nocturne de la Mine“ (Besuchsmöglichkeit der Mine bei Nacht)

Dabei handelt es sich jeden Mittwoch um die einzigartige Gelegenheit, das Bergwerk zu einem bestimmten Thema zu entdecken wie Fledermäuse, mittelalterliche Legenden, Geologie, archäologische Ausgrabungen, Waldausbeutung ...

Der Abend beginnt allgemein mit einem Vortrag/einer Diskussion zum ausgewählten Thema, gefolgt von einer „Bergmannsjause“ mit der Verkostung lokaler Produkte und natürlich der aufregenden Bergwerksbesichtigung bei Nacht. Aufgrund der begrenzten Teilnehmeranzahl ist eine Anmeldung erforderlich.

Weitere Informationen erhalten Sie hier:

Mine d’Argent du Fournel

Château Saint Jean

Rue du Château

05120 L’Argentière-la-Bessée

Telefon : (0033) (0)4 92 23 02 94

E-Mail : minesdargent@ville-argentiere.fr

Website : https://www.mines-argent-fournel.com

Facebook : https://www.facebook.com/MineFournel/