Es ist pädagogisch interessant, hierher zu kommen, um die Biodiversität der Bergfauna und -flora im Vallouise-Tal zu studieren. Fachleute und Hobbyinteressierte aus ganz Europa kommen hierher, um den Nationalpark Les Écrins zu besuchen. Ihre Exkursionen werden detailliert geplant und behandeln in der Regel ganz bestimmte Themen oder Arten. Für ihre Beobachtungen und Forschungen ist der Nationalpark wirklich interessant – begeistert kehren sie nach Hause zurück und hoffen, wieder hierherkommen zu können, um neue Entdeckungen zu machen.
Birkhuhn
In Frankreich , in den Alpen, sind Birkhühner in etwa 1.200 m Höhe zu finden. Im Vallouise-Tal wurde über diese Art ein spezielles Forschungsprogramm durchgeführt: GPS-Sensoren wurden angebracht, um das Gebiet zu bestimmen, in dem sich Birkwild aufhält, und um seine Verhaltensweisen zu studieren. Wenn Sie mehr über das Leben und die Lebensweise des Birkhuhns erfahren möchten, sehen Sie den vom Nationalpark Les Écrins realisierten Artikel ein. Im Winter graben Birkhühner Iglus unter dem Schnee, um darin zu übernachten. Leider laufen Birkhühner und ihre Eier Gefahr, von Skitourenfahrern und Schafherden, die ihr Revier durchqueren, überfahren oder niedergetrampelt zu werden. Da das Birkhuhn darüber hinaus außerhalb des Nationalparks lebt, kann es nicht geschützt werden. Im Fournel-Tal wurde ein System eingeführt, damit Geländenutzer an den Iglus vorbei- und nicht darüberfahren. Diese Störungen bedeuten für diese empfindliche Art eine hohe Stressbelastung. Birkhühner leben von den kleinen Sprossenbeständen, Baumnadeln und -trieben.
Sperlingskauz
Die kleinste Eule Europas lässt sich von wenigen Metern aus beobachten. Ihre Federn sind braunweiß gesprenkelt. Da die Nachtsichtigkeit von Sperlingskauzen nicht herausragend ist, jagen sie in der Abend- oder Morgendämmerung und sogar tagsüber. Dabei ernähren sie sich von kleinen Vögeln und Nagetieren. Sperlingskauze bewohnen meistens Nadelwälder, insbesondere Fichtenwälder in Bergregionen. Ihr Verbreitungsgebiet zieht sich eher durch die kontinentale und nordeuropäische Region. Im Frühjahr kann das Weibchen drei bis sieben Eier legen. Für Arten, die nicht graben können, ist die Erhaltung von Altbäumen und Altholzinseln wesentlich.
Raufußkauz
Der Raufußkauz, der Cousin des Sperlingskauzes, ist größer und hat ein weißgepunktetes, dunkelbraunes Gefieder und ein markantes Gesichtsfeld. Seine großen gelben Augen verleihen ihm den charakteristischen ""erstaunten Gesichtsausdruck"". Der Raufußkauz ist eher dunkel- und dämmerungsaktiv. Die Auswahl des Nistplatzes ist bei dieser Eule stark von der Häufigkeit ihrer Beute abhängig. Die jahrelange Massenvermehrung von Wühlmäusen, Feldmäusen usw. ermöglicht dem Raufußkauz eine erfoglreiche Aufzucht seiner Jungtiere. Eine große Anzahl an Schwarzspechten kann dieser Art zugutekommen, da Raufußsperlinge gern deren Baumhöhlen verwenden, um darin ihre Moosnester zu bauen.
Steinhuhn
Vom Rothuhn unterscheidet es sich durch den größeren weißen Kehlfleck, dessen schwarzes Brustband keine Flecken aufweist, sowie durch eine zweibändige statt einbändige schwarze Markierung der Federn und Flanken. Das Steinhuhn bevorzugt unebenes Gelände. Während der Brutzeit liegt das Aufenthaltsgebiet hauptsächlich in der subalpinen und in der montanen Stufe, wenn diese nicht bewaldet ist. Das Weibchen baut ihr Nest gut versteckt auf dem Boden. Im Winter sucht es Standorte, an denen der Schnee schnell schmilzt. Steinhühner lassen sich dank ihres Gesangs schnell orten. Im Frühjahr kann das Weibchen 8 bis 14 Eier legen. Die Schlupfzeit ist von Ende Juni bis Anfang August. Die Nahrung der Steinhühner besteht vorwiegend aus Pflanzen oder Wirbellosen.
Mauerläufer
Der als “Mauerkletterer” oder auch “Schmetterlingsvogel” bezeichnete Mauerläufer ist ein Spezialist der Vertikalität. Dank seiner großen Krallen klammert sich der Mauerläufer an den Fels . An Felswänden kletternd macht sich der Mauerläufer auf die Suche nach Insekten und Spinnen, die er mit seinem langen, dünnen und gebogenen Schnabel fängt, mit dem er seine Beute aus den Spalten picken kann. Wenn er davonfliegt, wird die Farbenpracht seiner rotschwarzen Flügel, die mit weißen Flecken geschmückt sind, sichtbar. Es ist der einzige Vertreter der Familie der Mauerläufer. Die senkrechten Felswände in den Bergen bieten ihm Lebensraum und Schutz. Im Winter nähert sich der Mauerläufer gelegentlich auch den Ortschaften, in denen er ebenfalls in vertikalen Lebensräumen anzutreffen ist. Während der Brutzeit wählt das Männchen den Niststandort aus. Das Nest wird vom Weibchen errichtet.
Schneesperling
Diese schnell fliegenden Vögel verbringen das ganze Jahr im Hochgebirge in Höhenlagen von etwa 2.700 m. Schneesperlinge leben gern in Trupps. Sie sind eher hellgrau. Die Flügel sind weiß mit schwarzen Außenkanten. Auch der Schwanz ist weiß mit einem schwarzen Strich in der Mitte. Diese Vögel, die der Winter nicht sehr abzuschrecken scheint, haben einen Schnabel, der sich hauptsächlich zum Fressen von Sämereien eignet. Im Winter suchen sich die Schneesperlinge Gebirgskämme aus, auf denen sich der Schnee nicht ansammeln kann. Wenn zu viel Schnee liegt, müssen sie in tiefere Lagen ausweichen, um Früchte und Körner zu finden. Dann kommen die Schneesperlinge in die Nähe von Häusern. In der warmen Jahreszeit, während der Jungtierfütterung, ernähren sich die Schneesperlinge von Insekten.
Steinadler
Dieser Raubvogel hat ein riesiges Revier. Dank der Sehschärfe seiner Augen entgeht dem Steinadler kein Detail. Er verbringt stundenlang damit, sein Federkleid zu pflegen und die Umgebung auf der Suche nach seiner nächsten Beute abzusuchen. Dieses Tier ist leicht zu beobachten, obwohl es sehr scheu ist. Seine Größe, die dunkle Farbe, seine brettartigen Flügel und häufigen Rundflüge am Himmel machen ihn zu einem beinahe vertrauten Teil der Berglandschaft. Der Adler ist ein starkes und kühnes Raubtier. Seine gefürchteten Waffen sind ein schneller Flug, bei dem er auch seine Fähigkeit zur Vollbringung von Flugmanövern beweist, scharfe Augen und vor allem die scharfen, außerordentlich kräftigen Fänge. Seine Beute sind in der Regel Murmeltiere, Junggämse, Hasen und sogar Schneehühner. Im Winter ernährt sich der Steinadler hauptsächlich von Kadavern.
Turmfalke
Der Turmfalke, ein gewöhnlicher Vertreter der Falkenartigen, ist mittelgroß. Sein langer Schwanz ist schwarz gebändert. Das Rückengefieder und die Flügelansätze sind hellbraun mit schwarzen Flecken. Die Flügelspitzen sind schwarz. Die Unterseite seiner Flügel ist cremefarben mit schwarzen Flecken. Seine Brust ist dicht gesprenkelt. Diese Art zeigt einen ausgeprägten Geschlechtsdimorphismus, da beim Männchen der Kopf und die Schwanzdecke graublau ist, während die Weibchen eine braune Färbung mit schwarzen Querbändern aufweisen. Es ist ein tagaktiver Raubvogel, der schnell fliegt und zwischen Sturzflug, Gleitflug und Flugänderung abwechselt. Zu seinen Merkmalen zählt der Standschwebeflug, bei dem der Vogel mit breit gefächertem Schwanz an einer Stelle in der Luft stehenbleibt. Diese Flugtechnik mit sehr schnellem Flügelschlag nennt sich “Rüttelflug”. Im Écrins-Massiv ist der Turmfalke in 500 m bis 3.000 m Höhe anzutreffen. Man kann ihn ganzjährig beobachten – zu seinen Merkmalen zählt die Höhenmigration, während der die Vogelpaare im Winter die höchsten Höhenlagen verlassen, um sich in den Tälern einzurichten.
Bergschneehuhn
In mehr als 2.000 m Höhe entdeckt man das “Schneehuhn”. Der wissenschaftliche Name des Schneehuhns “Lagopus” bedeutet “Hasenfuß” und leitet sich von den bis zu den Zehen herab befiederten Beinen ab, die ihm als Schneeschuhe dienen. Seine Spuren im Schnee ähneln denen eines Hasen. Es verfügt über ein durch Luftpolster isolierendes Federkleid, das es gegen die Kälte schützt. Das Schneehuhn gehört zu den Arten in den Alpen, die aufgrund des Klimawandels am stärksten bedroht sind. Zusätzlich zu den Ausbaumaßnahmen besteht die Gefahr, dass der Vogel im Winter durch das Betreiben des Skifahrens und Schneeschuhwanderns zu einem Zeitpunkt gestört wird, an dem er Energie sparen muss. Bereits vor 50 Jahren haben Forscher eine Verkleinerung seines Verbreitungsgebiets festgestellt.
Wiedehopf
Der Wiedehopf ist in Europa der einzige Vertreter der Familie der Upupidae. Der Wiedehopf besitzt auf dem Rücken und Kopf ein gelbbräunlich-orangefarbenes Federkleid und schwarze Flügel mit einer breiten, horizontalen Weißbänderung. Dank seinem langen, dünnen Schnabel und der aufrichtbaren Federhaube kann man den Wiedehopf nur schwer mit anderen Arten verwechseln. Mit dem Schnabel sammelt der Wiedehopf Regenwürmer, Grillen usw. vom Boden auf. Sein Gesang ist charakteristisch und klingt wie ein “Up-up-up”. Der Wiedehopf bevorzugt Hohlräume in Mauern und Bäumen. Der Vogel ist in Vallouise-Pelvoux und Puy Saint-Vincent, aber auch überall im Nationalpark anzutreffen.